Wachstum mit Ertrag auch in schwierigen Zeiten
Dortmund. Der Continentale Versicherungsverbund auf Gegenseitigkeit erzielte im vergangenen Jahr erneut ein marktüberdurchschnittliches Wachstum. Die Beitragseinnahmen im selbst abgeschlossenen Geschäft stiegen 2022 insgesamt um 4 Prozent auf 4,52 Milliarden Euro. Damit entwickelte sich der Verbund entgegen dem Trend des Gesamtmarktes, der um 0,7 Prozent abnahm. Zu der positiven Entwicklung im Verbund trugen alle drei Sparten bei.
Das Kapitalanlageergebnis nahm um 2,3 Prozent auf 648 Millionen Euro zu. Trotz der extrem schwierigen Situation an den Kapitalmärkten war das Kapitalanlageergebnis auch im Jahr 2022 nur in einem vernachlässigbaren Umfang von Abschreibungen und Abgangsverlusten beeinflusst. Insgesamt stieg der Kapitalanlagebestand des Verbundes im vergangenen Jahr um 3,4 Prozent auf 26,26 Milliarden Euro.
Der Verbund setzt weiterhin konsequent auf seinen Grundsatz, Wachstum mit Ertrag und aus eigener Kraft zu erreichen. „Die Geschäftszahlen des Jahres 2022 zeigen, dass wir mit unserer Strategie auch im vergangenen Jahr gut gefahren sind“, betont Dr. Christoph Helmich, Vorstandsvorsitzender des Continentale Versicherungsverbundes. „Dass unsere Kunden, Vertriebspartner und Mitarbeiter sich dabei auf uns als starken Partner verlassen können, hat höchste Priorität. Das gilt in diesen schwierigen und für viele auch wirtschaftlich unsicheren Zeiten mehr denn je.“
Versicherte profitieren von Geschäftsergebnis
Die Unternehmensgruppe erzielte im vergangenen Jahr ein Bruttoergebnis von 705 Millionen Euro; das Rohergebnis lag bei 640 Millionen Euro. Das Eigenkapital des Konzerns stieg im Vergleich zum Vorjahr um 51 Millionen auf 1,04 Milliarden Euro.
Von den Ergebnissen profitieren in erster Linie die Versicherten. 92 Prozent des Rohergebnisses kommt ihnen zugute. Insgesamt 588 Millionen Euro stellte der Verbund in der Kranken- und Lebensversicherung zum Beispiel für Beitragsrückerstattungen oder die Beitragsentlastung der Kundinnen und Kunden im Alter zurück.
Ausgezeichneter Arbeitgeber
Wie in den vorherigen Jahren wurde der Verbund mehrfach von unabhängigen Stellen für den guten Umgang mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgezeichnet.
So gehört der Konzern zu „Deutschlands Besten Arbeitgebern“. Bei der bundesweiten Umfrage der Ratingagentur ServiceValue in Kooperation mit der Tageszeitung „Die Welt“ bekamen die Verbundunternehmen Continentale und Mannheimer die bestmögliche Auszeichnung. Zudem zeichnete der unabhängige Verein Total E-Quality den Verbund als fairen, auf Chancengleichheit ausgerichteten Arbeitgeber aus. Dieses Prädikat sicherte sich das Unternehmen bereits zum dritten Mal in Folge.
Im vergangenen Jahr hat sich der Verbund verstärkt mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt. Eine verantwortungsvolle und nachhaltige Unternehmensführung bestimmt das Handeln und Auftreten des Continentale Versicherungsverbundes schon immer. Umweltschutz und Ressourcenmanagement im eigenen Geschäftsbetrieb spielen dabei eine immer größere Rolle. Bei allen Verbundunternehmen werden nachteilige Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren in der Kapitalanlage berücksichtigt. Die vorgeschriebene Nachhaltigkeits-Präferenzabfrage für Kunden wurde umfänglich umgesetzt und Vermittler entsprechend geschult.
2022 feierte der Verbund darüber hinaus in Dortmund einen besonderen Meilenstein: Der Grundstein für den neuen „Continentale Campus“ an der Stadtkrone Ost wurde gelegt. In der neu entstehenden Direktion werden ab Frühjahr 2025 rund 1.900 Mitarbeiter zeitgemäße und nachhaltige Bürowelten finden. Dazu werden etwa alle Baustoffe und Bauteile auf ihre Wiederverwendung geprüft und in einem Materialpass dokumentiert. Zudem wird eine moderne Geothermie-Anlage verwendet, die Erdwärme hocheffizient nutzt. Auf einigen Dachflächen werden Fotovoltaik-Anlagen installiert, andere Flächen werden zur Verbesserung des Mikroklimas begrünt. Die Wirksamkeit dieser und aller weiteren Maßnahmen wird durch die angestrebte Gold-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) bestätigt.
Steigende Erträge in der Krankenversicherung
Die Beitragseinnahmen der Continentale Krankenversicherung a.G. stiegen im vergangenen Jahr um 2,3 Prozent auf 1,87 Milliarden Euro. Die Leistungen für Versicherte stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozent. „Als eine Folge der Corona-Pandemie waren die Leistungen in der Krankenversicherung zwischenzeitlich deutlich gesunken. Das lag zum Beispiel an verschobenen Krankenhausaufenthalten oder Vorsorgeuntersuchungen. Diese Effekte kommen inzwischen zunehmend weniger zum Tragen“, erläutert Dr. Helmich.
Um den privaten Krankenversicherungsschutz noch flexibler auszubauen, hat die Continentale im vergangenen Jahr zwei neue Optionstarife eingeführt. Außerdem bekam sie zahlreiche Preise: Unter anderem kamen gleich zwei „Versicherungsprodukte des Jahres“ im vergangenen Jahr von dem Versicherer. Das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) hatte gemeinsam mit dem Nachrichtensender n-tv den Zahnzusatztarif CEZE und den Krankenvollversicherungstarif PREMIUM-MED in der jeweiligen Kategorie zu Siegern gekürt. Zudem setzt die Continentale weiter auf Apps und digitale Tools, um die Prozesse für Kunden und Vermittler noch schlanker und effizienter zu gestalten.
Lebensversicherung entwickelt sich entgegen dem Markttrend weiter sehr positiv
Das Beitragsvolumen im Segment Lebensversicherung wuchs im Verbund 2022 zum wiederholten Mal in Folge. Die beiden Lebensversicherer des Konzerns erwirtschafteten ein Beitragsplus von insgesamt 7,3 Prozent. Damit entwickelten sie sich gegensätzlich zum Markt, dessen Einnahmen um 6,9 Prozent zurückgingen.
Das Wachstum wird vor allem von der Continentale Lebensversicherung getragen. Hier stiegen die Beitragseinnahmen um 9,6 Prozent. Mit 1,09 Milliarden überschritten sie damit erstmals die 1-Milliarde-Marke. Dieses Plus ergibt sich sowohl aus einem Zuwachs bei den laufenden Beiträgen (um 8,8 Prozent) als auch den Einmalbeiträgen (um 13,8 Prozent). Gemäß der Geschäftsstrategie ist deren Anteil an den gesamten Beitragseinnahmen bei der Continentale vergleichsweise gering. Bei dem Münchener Traditionshaus liegt er bei 16,4 Prozent, während der Gesamtmarkt eine Quote von 30,7 Prozent ausweist.
Nach wie vor verfügt die Continentale über eine umfangreiche Produktpalette mit Tarifen zur Altersvorsorge in allen drei Schichten. Damit bietet sie als einer der wenigen Lebensversicherer im deutschen Markt ein breites Angebot von der Basis- über die Riester-Rente bis hin zu fondsgebundenen Tarifen mit und ohne Garantieleistungen sowie Produkte der neuen Klassik. Diese können privat oder betrieblich abgeschlossen werden. Das gilt auch für die Tarife zur Absicherung der Arbeitskraft.
Die Tarife des Lebensversicherers wurden 2022 mehrfach prämiert. Die Continentale PremiumBU zum Beispiel bekam in verschiedenen Ratings von Franke und Bornberg sowie Morgen und Morgen jeweils die Bestnote. Auch Ascore, Softfair, Focus Money und das Deutsche Finanz-Service Institut zeichneten die Berufsunfähigkeitsversicherung aus.
Die EUROPA Lebensversicherung AG steigerte ihre Beitragseinnahmen um 1,1 Prozent auf 377 Millionen Euro. Wie in den vergangenen Jahren weitete das Unternehmen insbesondere sein Kerngeschäft in der Risikolebensversicherung aus. Der Direktversicherer überzeugt mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis, nachhaltig kalkulierten Produkten und komfortablen Services. Das honorierte auch das Wirtschaftsmagazin Focus Money und bewertete den entsprechenden Tarif der EUROPA vergangenes Jahr als „Besten Risikoschutz“. Beim diesjährigen Deutschen Versicherungs-Award wurde der Versicherer sogar gleich achtfacher Preisträger und damit als bester Versicherer für die Altersvorsorge ausgezeichnet.
Herausforderndes Geschäftsumfeld in der Schaden- und Unfallversicherung
Im vergangenen Geschäftsjahr erreichten die drei Sachversicherer zusammen einen Anstieg der Beitragseinnahmen von 2,8 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro.
Beim Serviceversicherer Continentale Sachversicherung AG stiegen die Beitragseinnahmen um 2,4 Prozent auf 562 Millionen Euro. Die größten Anteile an diesem Wachstum haben die Sparten Sach- und Haftpflichtversicherung. Auch im vergangenen Jahr entwickelte die Gesellschaft einige ihrer Produkte weiter. Unter anderem erweiterte sie die Kfz-Versicherung um Leistungen für Elektro-Fahrzeuge. Zudem führte sie in der Hausratversicherung einen neuen TOP-Schutz ein. Darüber hinaus verbesserte das Unternehmen seine betrieblichen Angebote mit neuen Produktbausteinen in der Haftpflicht und Unfallversicherung weiter. Außerdem sicherte sich die Continentale beim Deutschen B2B-Award der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien in der Rubrik Preis/Leistung sowohl als Betriebsinhalts- wie auch als Cyberversicherer jeweils den ersten Platz.
Die EUROPA Versicherung AG erwirtschaftete Beitragseinnahmen von 188 Millionen Euro. Im Vergleich zu 2021 sanken diese um 3,1 Prozent. Dieser Rückgang begründet sich insbesondere durch den Kfz-Bereich aufgrund rückläufiger Neuzulassungen und des eingeschränkten Angebotes auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Ihr Angebot in der Kfz-Versicherung wurde im vergangenen Jahr wiederholt von der Stiftung Warentest mit Bestnoten bewertet.
Die Mannheimer Versicherung AG verbuchte bei den Beitragseinnahmen ein Wachstum von 6,1 Prozent. Damit erhöhten sich diese auf 429 Millionen Euro. Treiber der positiven Entwicklung war vor allem das Segment Transportversicherung mit einem Plus von 12,4 Prozent.
Bei den Schadenaufwendungen bewegen sich die drei Schaden- und Unfallversicherer des Continentale Versicherungsverbundes in einem aktuell besonders herausfordernden Geschäftsumfeld. „Wie der gesamte Markt spüren die Sachversicherer im Verbund die Auswirkungen der Inflation. Im Vergleich zur mittleren Inflation sind der Kfz-Ersatzteilpreisindex und der Baupreisindex sogar noch stärker gestiegen. Dazu kommt eine nach Corona wieder steigende Schadenhäufigkeit im Kfz-Bereich“, erläutert Dr. Helmich. Die Schaden-Kosten-Quote betrug 2022 97,9 Prozent.